Header

Juli 2024

Vizepräsidenten

Grusswort der beiden Vizepräsidenten der Ius Alumni

Liebe Alumnae und Alumni

Als neue Vizepräsidenten freuen wir uns, Euch den Sommer-Newsletter zu präsentieren. Wie ein roter Faden ziehen sich durch diesen Newsletter die Themen Erfolg und Exzellenz. Angefangen bei hervorragenden Studierenden unserer Fakultät, die erneut grosse Erfolge beim Vis Moot Court und WTO-Moot Court feiern durften, einem zweiten von den Ius Alumni organisierten Law Firm Day, an welchem die exzellenten Juristen von morgen rekrutiert wurden, bis hin zum Bericht über den Dies Academicus, an welchem unser Fakultätsmitglied Prof. Dr. Marc Thommen den Lehrpreis der UZH entgegennehmen durfte und Prof. Dr. Michal S. Gal zur Ehrendoktorin der Fakultät ernannt wurde. Genau diese Exzellenz und Erfolge hat sich auch die Fakultät auf die Fahne geschrieben, und dazu in einem Strategieprozess ihre «Vision 2030» entwickelt.

Auch wir als Alumni-Organisation wollen an diese Erfolge anknüpfen und Euch ein exzellentes Netzwerk bieten. Dies wollen wir mit einem verjüngten Vorstand motiviert in Angriff nehmen. Aktuell sind wir intensiv an der Planung der nächsten Anlässe – insbesondere auch einem internationalen Alumni-Treffen mit allen Doppel-Master-Absolvierenden und einer Podiumsdiskussion über das sehr aktuelle Thema: «Verdichtetes Bauen vs. Lärmschutz: Ein unlösbares Spannungsverhältnis?» in Zusammenarbeit mit CUREMAlumni am 14. November ac.
Ein Verein lebt immer von seinen Mitgliedern. Gerne nehmen wir jederzeit Eure Vorschläge und Anregungen für unser Programm per email entgegen.

Nun wünschen wir Euch eine spannende Lektüre und freuen uns, Euch an einem der nächsten exzellenten Treffen wiederzusehen.

RA Georg C. Umbricht und MLaw David Studerus

20. Mitgliederversammlung

Nach bis zu 20 Jahren im Vorstand traten mehrere Vorstandsmitglieder in den verdienten Ruhestand. Glücklicherweise haben sich mehrere junge, motivierte Juristinnen und Juristen erfolgreich zur Wahl gestellt.

Mitgliederversammlung

Am 23. März 2024 fand bereits die 20. Mitgliederversammlung der Ius Alumni statt. Gemäss langjähriger Tradition durfte diese in der Calatrava-Bibliothek durchgeführt werden und war erneut gut besucht.
Die üblichen statutarischen Geschäfte mit dem Jahresbericht der Präsidentin, der Abnahme der Jahresrechnung, der Festlegung des Jahresbeitrags (er bleibt unverändert) und der Genehmigung des Budgets konnten zügig und einstimmig behandelt werden.

Herauszuheben ist die Verabschiedung von vier langjährigen Vorstandsmitgliedern. Die beiden Gründungsmitglieder Dr. iur. Gaudenz Zindel und Dr. iur. Valerie Bahar-Meyer sowie lic. iur. Andres Türler und lic. iur. Christoph Widmer, welche ebenfalls über mehrere Jahre hinweg sehr engagiert im Vorstand tätig waren, werden von der Präsidentin herzlich verdankt und mit einem Geschenk gewürdigt.

Neu in den Vorstand gewählt wurden nach einer kurzen Vorstellung Dr. iur. Laura Diener, Dr. iur. Lukas Fahrländer und MLaw David Campi. Die übrigen bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung durften die Mitglieder in den Genuss eines topaktuellen Referats von Prof. Dr. iur. Matthias Oesch zum «EuGH und die Schweiz» lauschen. In der folgenden aktiven Diskussion konnte Prof. Oesch einige Missverständnisse rund um das Thema «EuGH und die Schweiz» mit fundierten juristischen Argumenten, welche in den Medien in der Regel keinen Platz finden, aufklären. Der eine oder andere Diskussionspunkt wurde schliesslich beim ausgiebigen Apéro riche weitergeführt.

David Studerus, MLaw

Die drei neuen Vorstandsmitglieder stellen sich vor

Mit dem Ziel, den Vorstand mit jüngeren Kräften zu verstärken, ist es der Präsidentin gelungen, drei neue Vorstandsmitglieder zu gewinnen: Laura Diener, Lukas Fahrländer und David Campi.
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen ihnen viel Erfolg und Genugtuung bei ihrer neuen Tätigkeit. Lassen Sie die drei sich an dieser Stelle selbst kurz vorstellen.

Dr. iur. Laura Diener, leitende Gerichtsschreiberin

Laura Diener

Erzähl uns etwas über deinen beruflichen Werdegang und deine Verbindung zur RWF
Mein Jurastudium habe ich – inklusive Dissertation – vollständig an der RWF absolviert und 2012 bzw. 2014 abgeschlossen. Seit 2014 bin ich, im Anschluss an mein Auditorat, am Verwaltungsgericht des Kantons Zürich als leitende Gerichtsschreiberin (im Jobsharing) tätig.

Was ist deine Motivation, dich bei den Ius Alumni zu engagieren?
In den vergangenen Jahren durfte ich immer wieder in den Genuss der Veranstaltungen der Ius Alumni kommen und freue mich, nun selbst einen Beitrag zu deren Gelingen leisten zu dürfen sowie meine Kontakte mit Ehemaligen zu erhalten, zu vertiefen und zu erweitern.

Hast du Ideen für Projekte oder Initiativen, um den Austausch unter den Alumni zu fördern?
Inspiriert von den Law Firm Days ist es mir ein Anliegen, als Alumna den Studierenden bzw. Absolvierenden auch die Tätigkeit am Gericht näher zu bringen und damit gleichzeitig den Austausch mit künftigen Alumni und Alumnae zu fördern.

Was ist deine schönste Erinnerung an deine Studienzeit?
Meine schönste Erinnerung an die Studienzeit ist wohl die Abschlussfeier im ehrwürdigen Grossmünster.

PD Dr. iur. Lukas Fahrländer, Rechtsanwalt

Lukas Fahrländer

Erzähl uns etwas über deinen beruflichen Werdegang und deine Verbindung zur RWF
Ich habe an der RWF studiert (mit einem Austauschjahr in Paris), doktoriert und habilitiert. Heute bin ich als Rechtsanwalt bei Niederer Kraft Frey in Zürich tätig. Zudem bin ich Lehrbeauftragter an der RWF. Es freut mich, dass ich durch meine Lehrtätigkeit auch weiterhin eine aktive Verbindung zur RWF habe.

Was ist deine Motivation, dich bei den Ius Alumni zu engagieren?
Da ich sowohl an der RWF als auch in der Privatwirtschaft tätig bin, ist meine Motivation, diese Verbindung bei den Ius Alumni einzubringen und mitzuhelfen, die Verankerung der RWF im privatwirtschaftlichen Umfeld zu stärken. 

Hast du Ideen für Projekte oder Initiativen, um den Austausch unter den Alumni zu fördern?
Anknüpfend an die vorherige Antwort ist es mein Ziel, als Ergänzung zum bereits bestehenden breiten Angebot der Ius Alumni vermehrt Anlässe zusammen mit Anwaltskanzleien und Unternehmen zu organisieren. Dies soll es den Alumni ermöglichen, neben dem Austausch untereinander auch Einblicke in verschiedene Berufe und Branchen zu erhalten.

Was ist deine schönste Erinnerung an deine Studienzeit?
Eine schwierige Frage, weil ich viele schöne Erinnerungen an meine Studienzeit habe. Zu den schönsten zählt aber neben meinem Studienaufenthalt in Paris sicher der Kontakt zu den Kommilitoninnen und Kommilitonen. Erfreulicherweise besteht dieser Kontakt mit vielen von ihnen noch heute, sei es privat oder beruflich.

David Campi, MLaw

David Campi

Erzähl uns etwas über deinen beruflichen Werdegang und deine Verbindung zur RWF
Ich habe von 2016 bis 2021 an der RWF studiert, mit Studienaufenthalten in Rom und Paris. Nach meinem Master habe ich ein Hochschulpraktikum bei der Mission der Schweiz bei der Europäischen Union in Brüssel absolviert. Seit April 2022 arbeite ich als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Prof. Matthias Oesch und verfasse eine Dissertation zum Thema «Die gewohnheitsmässige Wiederwahl von Bundesrätinnen und Bundesräten».

Was ist deine Motivation, dich bei den Ius Alumni zu engagieren?
Wir sind eine grosse und heterogene Alumni-Community. Unsere Mitglieder sind in den verschiedensten Branchen tätig, nebst der Advokatur und der Justiz auch in Unternehmen, Behörden, NGOs oder in der Politik. Es ist mein Wunsch, dass sich die Alumni und Alumnae untereinander noch besser vernetzen und vom gegenseitigen Knowhow profitieren können. Da mein Abschluss noch nicht so lange zurückliegt, ist es mir möglich, die Perspektive der jüngeren Generation einzubringen.

Hast du Ideen für Projekte oder Initiativen, um den Austausch unter den Alumni zu fördern?
Durch das breite Netzwerk von Absolvierenden nehmen die Ius Alumni eine Verbindungsfunktion zwischen der Universität und dem Arbeitsmarkt wahr. Das erlaubt es uns, unseren Mitgliedern wertvolle Unterstützung zu bieten, etwa im Bereich der beruflichen Weiterbildung. Die Ius Alumni können darauf hinwirken, dass an der Fakultät ein attraktives Angebot für nachgefragte Kompetenzen besteht. Daneben steht die Stärkung des sozialen Austauschs: Es wäre schön, wenn Studienjahrgänge anlässlich von Alumni-Treffen in regelmässigen Zeitabständen wieder zusammenkämen und so die Verbindung zur Universität erhalten bleibt.

Was ist deine schönste Erinnerung an deine Studienzeit?
Ich denke mit grosser Freude an das erste Semester zurück. So viel Aufregendes ist in dieser Zeit passiert: die ersten Vorlesungen, unzählige neue Bekanntschaften, spannende universitäre Veranstaltungen, zahlreiche Feiern und Feste und natürlich die ersten scheuen Diskussionen mit den Professorinnen und Professoren. All das war unglaublich bereichernd.

Zweiter Law Firm Day

Am 11. April 2024 konnte erfolgreich der zweite Law Firm Day in der Calatrava Bibliothek stattfinden. Dabei standen führende Wirtschaftskanzleien den Studierenden Rede und Antwort. Ius Alumni konnte sich durch eine Rede der Präsidentin ebenfalls gut präsentieren. Der Law Firm Day stiess auf grosses Interesse sowohl auf Seiten der Studierenden wie auch der teilnehmenden Kanzleien, weshalb die Organisatorinnen und Organisatoren zuversichtlich sind, dass er sich bereits in den nächsten Jahren als wichtiger Hiring Anlass etablieren wird.

Law Firm Day

Grosse Erfolge der RWF Moot-Teams:

Vis Moot Court und WTO-Moot Court

Mit Stolz darf die Rechtswissenschaftliche Fakultät erneut grossartige Erfolge ihrer RWF Moot-Teams in hochkompetitiven nationalen und internationalen Wettbewerben feiern. Im Jahrgang 2023/24 erzielte das Vis Moot-Team dreimal den 1. Platz für die schriftliche Leistung und das WTO Moot-Team den 3. Platz im Weltfinale in Genf. Studierende von beiden Teams berichten von ihrem Engagement sowie von den unvergesslichen Erfahrungen und Momenten, die sie erleben durften. Auch wir gratulieren den beiden Teams zu ihrem eindrücklichen Erfolg.

Major Success of the UZH in the John H. Jackson Moot Court Competition 2023/24:
Dynamic Duo Dazzles the WTO

Two UZH Double Degree students reached the third place at the 22nd Edition of the John H. Jackson Moot Court Competition, during which 120 teams from all over the world came together to plead a fictional case based on the European Union’s Carbon Border Adjustment Measure (CBAM). After earning the second place in the Second European Regional Round in Lisbon in early May 2024, the UZH team proceeded to the semi-finals of the Final Oral Round at the World Trade Organisation (WTO) in Geneva, which took place from 18 to 22 June 2024. In Geneva, the UZH team competed against teams from the Universidad Javeriana (Colombia), from the Georgetown University in Washington, DC (USA) and from the National Taiwan University (Taiwan); it was only eliminated by the outstanding team of the University of Kyiv (Ukraine), who ultimately earned first place after an intense finale against the brilliant team of Strathmore University (Kenya).

Moot Court

Elisa Lunardon (left) and Sophie Martin (right) preparing to plead complainant during the Preliminary Rounds in Geneva (© Aliénor Nina Burghartz)

A Small But Very Dedicated Team

Prior to pleading their case in Lisbon and Geneva, the Double Degree students Elisa Lunardon and Sophie Martin worked relentlessly on the case, learning WTO law from scratch from coach Aliénor Nina Burghartz, Attorney at Law, LL.M., and drafting the written submissions, submitted in January 2024. From February until June, the team practiced pleading their case both as complainant and respondent and answering questions from panelists, including mock pleadings in front of Prof. Matthias Oesch, Dr. Charlotte Sieber-Gasser, and Laia Roxane Guardiola, MLaw, MJur, and at law firms Lalive and Walder Wyss in front of associates who were once mooties themselves.

Most teams participating in this moot court competition consist of four people, and so the smaller UZH team was the only duo at both the Regional Round in Lisbon and the Final Oral Round in Geneva. This implied considerably longer speaking times, as each team member pleaded for over 20 minutes, and more individual work. However, the hard work clearly paid off as the UZH team faced off the world’s best 24 teams in the Final Oral Round and came out third.

GATT compliance of unilateral climate action: a highly topical case

This year’s case focused on the compliance of a fictional carbon charge and its two modifications, namely a deduction of previously paid carbon prices in the country of origin as well as an exemption for Least Developed Countries (LDCs) and Small Island Developing States (SIDS), with Articles III:2 (National Treatment) and I:1 (Most Favored Nation) of the GATT 1994. Students also had to consider justifications for any possible GATT inconsistencies, namely under Article XXI(b)(iii) of the GATT 1994, the national security exception, as well as under Articles XX(b) and XX(g) of the GATT 1994, which concern respectively the protection of the life and health of humans, animals, and plants, and the conservation of exhaustible resources.

One of the key legal issues was the consideration of a product’s carbon footprint as a factor for differentiating between product groups, which plays an essential role in the discussion around the WTO’s role in environmental protection. The more general relationship between international trade law and international environmental law was discussed at length, especially concerning the relevance of the Paris Agreement in interpreting GATT provisions. Finally, the meaning of “a measure taken in time of an emergency in international relations” under Article XXI(b)(iii) was of particular relevance, as teams discussed first whether measures such as a carbon charge which aim to prevent the climate catastrophe by incentivizing decarbonization could be considered to be taken “in time of” an emergency “in international relations”, and second whether climate change and its concrete effects could be considered to constitute such an emergency.

While the case is based on the EU’s CBAM, there are a few notable differences – the CBAM is only the adjustment at the border of the EU’s Emissions Trading System, whereas the moot court case dealt with a direct carbon charge imposed on all products placed on the importing country’s market. Moreover, the CBAM does not have an exemption for LDCs and SIDS.

A fertile ground for international networking and friendships

Although taking part in a moot court competition is a highly competitive exercise, teams bonded easily as they recognized shared struggles and joys across borders. Mooties often smiled at each other from across the bench as they fielded a lot of difficult questions from three to seven international trade law experts serving as panelists and complimented each other’s performances across pleadings. Overall, both the Regional and Final Oral Rounds had a very stimulating atmosphere promoting a truly multicultural experience.

Participating in the Final Oral Round at the WTO’s headquarters in Geneva has been a career-boosting experience for both teammates, as they befriended fellow future international jurists and connected with industry professionals eager to give them advice on the field. It is apparent that the experience is worth the effort, and both students highly recommend it to any law student looking to put their skills to the test.

Elisa Lunardon and Sophie Martin

___________________________________________________________________________

Erfahrungsbericht des Willem C. Vis Moot Teams 2023/24

Mit grosser Freude und einem Hauch Nostalgie möchten wir unser Erlebnis als Vis Moot Court Team der Universität Zürich (UZH) mit euch teilen. Sieben Monate lang prägte der Willem C. Vis (East) Moot Court unser Leben auf intensive Weise.

Vis Moot Team

Alles begann mit der einwöchigen Vis Moot School in Zürich, an der andere Teams aus der Schweiz, Österreich und Italien teilnahmen. Diese Woche bot uns nicht nur eine umfassende Einführung in die Welt des internationalen Handelsrechts und der ICC Rules, sondern auch die Gelegenheit, uns mit den anderen Teams auszutauschen, die wir ab Januar regelmässig wiedersehen würden.

Im Oktober kam dann der Fall (mit dem passenden Titel "The Problem") heraus, und unser Team stürzte sich mit Begeisterung und einer Portion Nervosität in die Arbeit. Relevant für den Fall waren die Thematik von Hackerangriffen, Zahlungsüberweisungen an falsche Konti und Gefahrtragungsregeln sowie prozedurale Thematiken wie die Geltendmachung von zusätzlichen Ansprüchen unter den ICC Rules. Wöchentliche Besprechungen mit unseren Coaches, viele Abgaben von Entwürfen unserer Klageschriften, stundenlange Diskussionen um einzelne Argumente und intensive Recherchen bestimmten unseren Alltag. Es war faszinierend zu sehen, wie sich unsere Argumente durch kontinuierliche Arbeit und Feedback entwickelten und verfeinerten.

Anfang Dezember erlebten wir den ersten grossen Meilenstein: Die Abgabe unserer Klageschriften. Für den Vis East Moot Court (Hongkong) erfolgte die Abgabe am späteren Nachmittag und kurz vor Mitternacht dann für den Willem C. Vis Moot Court (Wien). Doch eine Pause war nicht in Sicht. Mitten in der Prüfungszeit erhielten wir Klageschriften von zwei anderen Teams und begannen mit dem Verfassen der jeweiligen Klageantworten. Dabei schlüpften wir nun in die Rolle der Beklagten und nutzten unsere Argumente und Recherchen aus einem neuen Blickwinkel. Mitte Januar erfolgte die Abgabe der Klageantworten.

Dann begann der eigentliche Spass: Fast täglich besuchten wir Kanzleien, meist in Zürich, selten auch in Basel, um unsere Plädoyers für den mündlichen Teil des Moot Courts zu halten. In den Kanzleien stellten sich Partner, Associates und Substituten als Schiedsgericht zur Verfügung, unterbrachen unsere Vorträge mit herausfordernden Fragen und gaben uns wertvolles Feedback. Diese intensiven Sessions endeten oft mit einem Apéro, bei dem wir uns in lockerer Atmosphäre weiter austauschen konnten.

Besondere Erwähnung verdienen auch die Pre-Moots. Drei Wochenenden verbrachten wir in Istanbul, Riga und München, wo wir gegen Teams aus aller Welt antraten. In Istanbul schafften wir es bis ins Finale, was uns für die verbliebenen Wochen enorm motivierte.

Der erste Höhepunkt unserer Reise war die Endrunde des Vis East Moot Courts in Hongkong. Nach zwei Monaten harter Vorbereitung war es für zwei unserer Teammitglieder endlich so weit: Sie traten gegen andere Teams an und mussten mit ihren Argumenten die Schiedsgerichte überzeugen. Es gelang der Einzug in die Finalrunden der besten 32 Teams. Der emotionale Höhepunkt aber war die Abschlussfeier am Sonntag, bei der wir von 150 Teams sowohl den ersten Platz für unsere Klageschrift als auch den ersten Platz für unsere Klageantwort erzielten. Zudem erhielt ein Mitglied unseres Teams eine besondere Würdigung für die mündliche Leistung. Stolz und freudetrunken feierten wir diesen Erfolg, mussten aber am selben Abend auch schon wieder in die Schweiz zurückkehren.

Zurück in der Schweiz, reisten wir nach kurzer Verschnaufpause nach Wien zur zweiten Endrunde. Hier konnten unsere anderen vier Teammitglieder ihre Argumente gegen Teams aus den USA, Deutschland, Bosnien und Herzegowina und Schweden präsentieren. Auch hier erlebten wir bei der Abschlussfeier eine wunderbare Überraschung: Wir erzielten von 373 Teams den ersten Platz für unsere Klageantwort.

Erschöpft, aber überglücklich, kehrten wir in die Schweiz zurück. Der Schlafentzug und der nachzuholende Stoff aus dem neuen Semester waren nichts im Vergleich zu den unvergesslichen Erfahrungen, Momenten und Freundschaften, die uns lange in Erinnerung bleiben werden. Es erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit, Teil des diesjährigen Teams gewesen zu sein.

Für die Ermöglichung dieser Erfahrung und die enge Begleitung möchten wir uns herzlich bei den akademischen Direktoren Prof. Dr. Leander D. Loacker und Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Heiss sowie den Coaches PD Dr. Johannes Landbrecht, Flavio Peter, Francesca Borio, David Wohlgemuth, Dr. Paschal Maher und Michael Toscanelli bedanken. Ebenfalls gilt unser Dank allen Sponsoren, ohne deren Unterstützung diese Erlebnisse nicht möglich gewesen wären.

Andrea Staudenmann (Autorin), Franco Fischer, Giovanni Maria Giusti, Mila Grönros, Nathalie Kneisel und Annalena Schläpfer

Strategieentwicklung RWF 2030

Mit der Annahme der letzten von acht Teilstrategien findet ein umfassender Strategieprozess der Rechtwissenschaftlichen Fakultät seinen vorläufigen Abschluss. Vor über drei Jahren hat der Fakultätsvorstand die Überarbeitung der Fakultätsstrategie an die Hand genommen und, gemeinsam mit der Fakultät, eine «Vision 2030» entwickelt. Mit insgesamt acht Teilstrategien soll diese Vision schrittweise und in definierten Teilschritten umgesetzt werden.

Viele, die mit einer Organisation einen Strategieprozess durchlaufen haben, fragen sich rückblickend, ob der Ertrag den gesamten Aufwand gerechtfertigt hat, denn Strategiepapiere scheinen in der Praxis in die hintersten Ecken von Schubladen drängen zu wollen. Von Anfang an war dem Fakultätsvorstand deshalb klar, dass sich unser Strategieprozess und sein Ertrag nicht in diese Reihe der schubladisierten Visionen einreihen, sondern messbare Resultate zeitigen sollte.

Nachdem die Fakultät während bald 200 Jahren ohne umfassende Strategiepapiere ganz gut funktioniert hat, fragten sich natürlich viele Fakultätsangehörige, weshalb es ausgerechnet jetzt eine solche Strategie brauche. Die Antwort darauf ist simpel: Wir haben zunächst gespürt und dann im Rahmen einer umfassenden Evaluation unserer Fakultät festgestellt, dass die Fakultätsangehörigen einen immer kleiner werdenden Anteil der Arbeitszeit auf die Forschung verwenden können, weil andere Aufgaben immer mehr Raum einnehmen. Die Strategie soll nun das Gleichgewicht zwischen den fakultären Kernaufgaben Forschung, Lehre, Dienstleistung und Weiterbildung wieder herstellen und Freiräume schaffen, die intellektuell für die Wissenschaft genutzt werden können.

Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, muss die Verwaltung weiter professionalisiert und gestrafft, die Lehre klar ausgerichtet, die Weiterbildung auf stabile Grundlagen gestellt und die Beanspruchung durch Selbstverwaltung geklärt werden. Auch die Nachwuchsförderung und die Aussenbeziehungen müssen mit den anderen Aufgaben koordiniert sein, um letztlich den akademischen Auftrag wahrnehmen zu können. Die für alle diese Bereiche erarbeiteten Teilstrategien sehen nun einen schrittweisen, konkreten Umsetzungsprozess vor und benennen die Indikatoren, anhand derer der Umsetzungsfortschritt gemessen werden kann.

Konkret erstattet der Fakultätsvorstand der Fakultätsversammlung künftig jährlich Bericht, wo die Umsetzung der Strategie steht und begründet, wenn es zu Verzögerungen oder Anpassungen kommt. Durch den Einbezug aller zuständigen Gremien sowie der gesamten Fakultät in diesem Prozess hoffen wir, bis 2030 das optimale Gleichgewicht wieder gefunden zu haben und damit für Studierende, Mitarbeitende und Forschende weiterhin der beste Ort für eine fundierte akademische Auseinandersetzung mit dem Recht zu sein.

Prof. Dr. Thomas Gächter, Dekan

Dies academicus 2024

Am Samstag, dem 27. April 2024, feierte die UZH ihren 191. Geburtstag. Der Festakt anlässlich des Dies academicus fand wiederum auf dem Campus Irchel statt. Die Festrede hielt unser Fakultätsmitglied, Ständerat Prof. Dr. Daniel Jositsch.

Dies

Anlässlich des Dies academicus verlieh die Rechtswissenschaftliche Fakultät die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Prof. Michal Gal.

Michal Gal

Michal S. Gal (LL.B., LL.M., S.J.D.) ist Professorin und Direktorin des "Center for Law and Technology" an der Juristischen Fakultät der Universität Haifa, Israel. Bis 2023 war sie Präsidentin der "Academic Society for Competition Law" (ASCOLA), der grössten, weltweit aktiven Vereinigung von Kartellrechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. 

Zudem erhielt Prof. Dr. Marc Thommen, Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, den “Credit Suisse Award for Best Teaching” 2024.

Marc Thommen
  • Ausführlicher zur Ehrenpromotion von Prof. Michal S. Gal: hier.
  • Ausführlicher zur Preisverleihung an Prof. Dr. Marc Thommen: hier.

 

Veranstaltungskalender Ius Alumni

Veranstaltungskalender
  • International Law Alumni Reunion
    "Law beyond borders: Careers in International Law"
    International bestens vernetzte Personen und bekannte Persönlichkeiten berichten über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen im Bereich des internationalen Rechts.
    Samstag, 12. Oktober 2024, Nachmittag
    Rechtswissenschaftliche Bibliothek, Rämistrasse 74, 8001 Zürich
     
  • Besichtigung Alumni Haus mit Apéro
    22. Oktober 2024, 18:30 Uhr Sophienstrasse 1, 8032 Zürich
    Nähere Angaben folgen
     
  • Save the date: Gemeinsame Veranstaltung der Ius Alumni und CUREMalumni
    Podiumsdiskussion "Verdichtetes Bauen vs. Lärmschutz: Ein unlösbares Spannungsverhältnis?"
    Der Anlass ist eine gemeinsame Veranstaltung mit CUREMalumni, dem Verein der Absolventinnen und Absolventen des Weiterbildungslehrgangs Master of Advanced Studies (MAS) in Real Estate am Center for Urban & Real Estate Management (CUREM).
    14. November 2024, 18:30, RAI-H-041, Rämistrasse 74, 8001 Zürich (Raumänderungen vorbehalten; aktuellste Informationen auf der Veranstaltungsseite der Ius Alumni)
    Anmeldung erforderlich, nähere Angaben folgen
     
  • LinkedIn-Workshop "Wie kann ich mit LinkedIn beruflich sichtbar werden?"
    Mit Stephanie Koch, Think Lateral, lic.iur., EMMS
    Der Workshop richtet sich vor allem auch an Neuabsolventinnen und Absolventen
    Nähere Angaben folgen
     
  • Referat von UN Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk
    Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Menschenrechte (MRZ) der Universität Zürich
    Nähere Angaben folgen


    Zum Veranstaltungskalender Ius Alumni

Neuigkeiten aus der Fakultät

Eintritte/Beförderungen

Prof. Dr. Dirk Baier wurde per 1. Februar 2024 zum ausserordentlichen Professor ad personam für Kriminologie ernannt.

Prof. Dr. Nadine Zurkinden wurde per 1. Februar 2024 zur Assistenzprofessorin mit Tenure Track für Strafrecht und Strafprozessrecht unter besonderer Berücksichtigung des Internationalen Strafrechts und des Wirtschaftsstrafrechts ernannt.

Prof. Dr. Yoan Hermstrüwer  wurde per 1. Februar 2024 zum ausserordentlichen Professor für Legal Tech, Law and Economics und Öffentliches Recht ernannt.

Emeritierungen/Austritte

Prof. Dr. Andreas Kley wurde per 1. August 2024 emeritiert.

Prof. Dr. Madeleine Simonek wurde per 1. August 2024 emeritiert.

Prof. Dr. Adrian Künzler verlässt die Fakultät nach Ablauf der Assistenzprofessur.

Ehrungen/Ernennungen und Preise

Regina Weder  hat den diesjährigenFAN-Award für den Bereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Rechtswissenschaftlichen Fakultät erhalten.

 Matthias Mahlmann wurde von der Schulleitung der ETH für die Mitwirkung in der neu geschaffenen Kommission für wissenschaftliche Integrität der ETH angefragt und für die nächsten vier Jahre gewählt.

Dr. Arthur Brunner  wurde per 13. März 2024 für den Rest der Amtsperiode 2021–2026 als nebenamtlicher Richter am Bundesgericht gewählt.

Prof. Dr. Michal Gal  hat durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät die Ehrendoktorwürde am diesjährigen Dies academicus erhalten.

PD Dr. Roberto Andorno wurde von der UNESCO  zum Mitglied der Expertengruppe zur Ethik der Neurotechnologie ernannt.

Marc Thommen  wurde mit demUZH Lehrpreis 2024 ausgezeichnet.

Impressionen vergangene Veranstaltungen

Im Rahmen des Seminars "Cancel Culture" hielt Jonathan Meese am 16. Mai 2024 einen Vortrag  zum Thema "Kunstfreiheit in Zeiten von Cancel Culture". Durchgeführt wurde der Anlass von den LehrstühlenProf. Christoph B. Graber undProf. Felix Uhlman.

Künftige Veranstaltungen

Prof. Dr. Alice Margaria lädt zum Workshop Judges' responsibility for the 'visible' and the 'invisible' in front of the European Court of Human Rights (TBC) am 5/6. September 2024 um 13:00 Uhr im RAA-E-8 ein.

Wir trauern:

Prof. Mark E. Villiger, Titularprofessor für Völker- und Europarecht ist am 10. Dezember 2023 verstorben.

Dr. Alfred Bühler, Ehrendoktor 2003 der RWF, ehemaliger Oberrichter und nebenamtlicher Bundesrichter, ist am 2. Februar 2024 verstorben.

Prof. Dr. iur. Marcel Senn, ehemaliger Professor für Rechtsgeschichte, Juristische Zeitgeschichte und Rechtsphilosophie, ist am 13. Juni 2024 verstorben.


Weitere News der Fakultät